Termin: 28.-29. Juli 2012
weitere Fotos: www.lokalmatador.de/go/oldtimer1000
Bericht über das Trefffen:
Der dichte, kurze Rasen ist schnell wieder trocken. Blank polierte Raritäten auf vier Rädern zeigen sich im schönsten Blech im Sonnenschein. Nach heftigen Regengüssen können die Oldtimerfans am Samstagabend ihre Zelte aufschlagen und ein Fest auf der Wiese feiern. Denn für weit angereiste Teilnehmer am 23. Oldtimertreffen ist dies ein netter Wochenendurlaub in ländlicher Idylle zu Füßen der Klosterkirche in Lobenfeld. Man trifft Gleichgesinnte, tauscht sich fachmännisch aus. Auf der Sportanlage präsentieren sich wieder extravagante Autos, Traktoren und Motorräder vergangener Jahrzehnte. Was aus einem Schrottfahrzeug alles werden kann, bestaunen die Besucher beispielsweise am Robur-Bus, Typ Lo 3000. Der kutschierte in der ehemaligen DDR die Fahrgäste auf holprigen Straßen umher, wurde nicht gepflegt. Heute hat sich Alex dort gemütlich eingerichtet. Mühevoll hat der Hobbybastler den 30 Jahre alten Bus als Wohnmobil mit Nasszelle, Bett, Tisch, Stühlen, Kocher, Musik- und Fernsehanlage umgebaut. „In total verrostetem Zustand habe ich den Bus in Helmstadt entdeckt und mich darin verliebt, viel Arbeit hineingesteckt,“ lädt er in sein Refugium ein. Immerhin verfügt das Büs’le über 75 PS, Standheizung, Sitzgurte und dient nebenher auch als Behindertentransporter. Einigermaßen komfortabel haben es sich auch Peter und Anne aus Siegburg in ihrem Volvo P210 Duett, Combi, für die Nacht eingerichtet. Der fünfsitzige „Buckelvolvo“ ist zum Doppelbett umgestaltet. Mehr braucht es nicht, meint Peter, der sich in der „Schwedenecke“ mit Freunden zum Grillen trifft. “Wir sind das erste Mal hier, aber das ist richtig urig so am Wald und Maisfeld, die sanitären Anlagen sind prima und auch das Rahmenprogramm ist super: Wir kommen wieder!“ Das nur noch sehr selten anzutreffende schwedische Auto, Baujahr 1960, hat 82 PS und war für 5000 Euro mit Ersatzteilen und Ersatzmotor fast geschenkt. Ein Glücksfall. Glück hat auch Thomas aus München mit seinem Ford Taunus Transit 1250 aus dem Jahr 1965. Vor 20 Jahren hat er das ehemalige Feuerwehrauto mit nur 27.000 Kilometern komplett mit Holzbauten wie Kleiderschrank, Spüle, Tisch und Sitze gekauft. Seither kutschiert er damit durch Europa. Das kompakte Knuddelauto mit den niedlichen Gardinchen schafft noch bis zu 100 km/h. Die knallrote Farbe fällt ins Auge, klar, es war ja auch ein Feuerwehrwagen. „Ich poliere den Lack aber nicht, die Patina gefällt mir so, die will ich gern erhalten“, zeigt Thomas auch auf einige kleine Roststellen. Der Spaziergang an rund 200 Oldtimern aller Marken, den Bulldogs und alten Motorrädern macht Spaß, auch die Einkehr im palmengeschmückten Festzelt. Beim Konzert der Louis-Trinker-Band kommt mächtig Stimmung auf. Der Vereinsvorsitzende der Oldtimerfreunde Lobbachtal, Achim Freund, kann auf viele Helfer befreundeter Vereine rechnen, die mit anpacken, um hunderte Gäste zu versorgen. Am Sonntag trifft sich dann alles beim Frühschoppen mit der „Swing Company Heidelberg Bigband“. Achim Freund betont: „Wir haben insgesamt schon über 11 000 Euro an die Kinderkrebshilfe Heidelberg gespendet, und auch in diesem Jahr geht ein Teil des Erlöses wieder an diese Einrichtung.“
… und wir haben nachgezäht: aus dem Treffen 2012 können wir weitere 1400€ an die Aktion krebskranker KinderHeidelberg e.V. überweisen.