Raritäten zogen wieder hunderte von Schaulustigen an
Oldtimerfreunde feierten ihr 25-jähriges Jubiläum
Lobbach-Lobenfeld. Im Frühjahr 1989 werkeln Josef Berberich und Bernhard Keilhauer mal wieder leidenschaftlich an einem alten Ford Capri herum. In der Werkstatt von Kfz-Meister Josef Berberich, damals noch in Lobenfeld, blitzt nicht nur der Chrom, sondern auch eine gute Idee auf. „Der Bernhard hat nicht nachgegeben und richtig gequengelt“, erinnert sich Josef. Nach einiger Überlegung, war man sich einig: „Wir gründen einen Verein, um in netter Gemeinschaft mehr fachsimpeln und uns über die historischen Fords austauschen zu können.“ Geahnt haben sie es wohl nicht, dass diese Idee einmal so große Kreise ziehen und eine Erfolgsstory werden könnte. „Am Anfang hatten wir es wirklich schwer, doch im Laufe der Ford-Jahrestreffen kamen mehr und mehr Oldtimerfans und andere Automarken, aber nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus dem Ausland dazu“, erzählt Keilhauer auf dem Festplatz, der südländisches Ambiente unter glutrotem Himmel versprüht. Beim Bummel durch die Reihen entdeckt man Engländer, Franzosen, Schweden, Holländer und Belgier, die wegen der langen Anfahrt natürlich ein ganzes Wochenende am schattigen Wald ihr Lager aufschlagen. Fragt man die Fans, warum sie immer wieder in den Kraichgau kommen, erhält man die gleiche Antwort: Es ist die waldreiche, hügelige Umgebung, die gute Landluft und die lockere Atmosphäre innerhalb des Vereins, die jedes Jahr 300 bis 400 Oldtimerfreunde auf den gepflegten Sportplatz-Rasen mit ihren rollbaren Schätzen anlockt. Ein kleines „Familien“ -Festival mit Schau, Camping, guter Bewirtung und Musik unter Palmen, vor einer historischen Autokulisse. Hier geht es eben nicht elitär, sondern familiär zu. Viele haben dieses Treffen immer am letzten Juliwochenende in ihrem Kalender fest verankert. „Ich finde es besonders gut, dass ein Teilerlös immer für die Aktion Krebskranke Kinder Heidelberg gespendet wird, das ist doch sehr sinnvoll“, sagt Käthe Lowe, die seit 25 Jahren aus Wieblingen anfährt. An ihrem Ford Mustang Fastback T5, Baujahr 1965, treffen sich die „alten Hasen“, das ist jedes Mal schon ein fröhliches Stelldichein, denn jeder kennt die nette Käthe und ihren Lebenspartner Roy. Am Freitagabend spendiert der Verein für alle Besucher und Anwohner herzhafte Flammkuchen und kühle Getränke zur Feier des 25-Jährigen. Knallgrüne Shirts signalisieren schon von weitem, dass die Oldtimerfreunde Lobbachtal frischen Schwung in ihr Vereinsleben bringen. Am Samstag füllt sich der Platz mit historischen Motorrädern, Kabinenrollern, amerikanischen Schlitten, einem alten englischen Taxi oder Feuerwehrauto und vor allem Wagen der Marke Ford. Unzählige Male dabei ist das Ehepaar Pfauth aus Büchenbach/Franken. Es besitzt gleich eine ganze Flotte an Ford -Raritäten. Marion zeigt stolz ihre „Badewanne“, Ford 17 M P3, Baujahr 1964 mit offenem Verdeck, 4 Zylindern und 65 PS in türkis-metallic, die sie jeden Tag zur Fahrt zur Arbeit nutzt. „Badewanne heißt der Wagen, weil die Designer der Fordwerke Köln konträr zu den Amerikaner damals statt der eckigen Form die Karosserie abrundeten“, erklärt Dr. Pfauth, der in seinem Faustus-Verlag ein Buch über die Geschichte der legendären Badewanne veröffentlicht hat. Achim Freund, Vereinsvorsitzender, freut sich besonders, dass alle mithelfen. Auch Mitglieder des Musikvereins am Grill oder Pilsstand, die Landfrauen mit ihrem Café, „Kiki“ mit griechischen Spezialitäten und viele andere. „Wir feiern unser 25-jähriges Jubiläum und danken allen, die an diesem Erfolg Teil haben“, ruft Freund ins Mikrofon und die Sause beginnt. Mit “Gonzo‘s“ Jam geht der Rock ab, sie verzichten auf einen Teil der Gage zugunsten der ‚Aktion Krebskranke Kinder‘. Die Band „Sunderfeet“ aus dem Elsass, die ein französischer Oldtimerfan gesponsert hat, heizt ein. Frühstück unter freiem Himmel, schwungvolle Musik der „Swing Company“ sowie die Glocken der Klosterkirche läuten einen sonnigen Sonntag ein. Jetzt herrscht Hochbetrieb bei super Wetter, als die wertvollen Legenden aus der Vorkriegszeit auf vier oder zwei Rädern und Schlepper antuckern. Begeisterung macht sich breit.
… und an die KInderkrebshife gehen im Jubiläumjahr die Rekordsumme von 3300€!
Zum Appetit holen hier noch ein Link zum Film des 24. Treffens in Lobenfeld:
Unser Dank für die Erstellung des Videos geht an „theconvair58“